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Warum Sonntagsöffnung?

Wieso sollen gerade Videotheken sonntags öffnen dürfen? Wer ist dafür und wie sind die Erfahrungen in anderen Bundesländern?


Aus Sicht der Kunden

• Wieso sollen gerade Videotheken sonntags öffnen dürfen?
• Wer will die Sonntagsöffnung?
• Reicht es nicht, wenn man sich am Samstag Filme für das Wochenende   leihen kann?
• Wer leiht sonntags Videos?


Aus gesellschaftspolitischer Sicht

• Stört die Sonntagsöffnung die Feiertagsruhe?
• Kann die Sonntagsöffnung dieselbe Forderung weiterer Branchen nach sich   ziehen?
• Können bei einer Gesetzesänderung nicht auch andere Videofilmvertreiber   wie z.B. Buchläden die Sonntagsöffnung fordern?
• Nimmt die Sonntagsöffnung Arbeitnehmern den freien Sonntag?
• Wer arbeitet sonntags in den Videotheken?


Aus Sicht der Videothekenbranche

• Wollen die Videotheken nicht einfach nur mehr Umsatz erzielen?
• Nutzt die Sonntagsöffnung nicht nur den großen Videotheken und schadet   sie nicht eventuell den kleinen?
• Wieso sorgt die Sonntagsöffnung für mehr Wettbewerbsgerechtigkeit?


Wieso sollen gerade Videotheken sonntags öffnen dürfen?

Videos sind Kultur. Die Videobranche ist als kulturfördernd anerkannt und zahlt wie alle anderen Filmbranchen eine Abgabe zur Förderung der deutschen Filmwirtschaft an die Filmförderungsanstalt (FFA). Deshalb sollten Videotheken auch die gleichen Öffnungszeiten zugestanden werden wie z. B. Kinos und Theatern. [zurück]


Wer will die Sonntagsöffnung?

• Bürgerinnen und Bürger: Sie unterstützten z.B. zahlreich die erfolgreichen   Volksinitiativen des IVD für die Sonntagsöffnung von Videotheken in   Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.
• Kundinnen und Kunden: Sie nutzen Sonntagsöffnung in anderen   Bundesländern schon zahlreich.
• Der Deutsche Bundestag: Das Parlament hat schon 1998 an die Länder   appelliert, die Sonntagsöffnung zuzulassen. Neun Bundesländer erlauben   inzwischen die Sonntagsöffnung, darunter Rheinland-Pfalz und   Niedersachsen. [zurück]


Reicht es nicht, wenn man sich am Samstag Filme für das Wochenende leihen kann?

Nein, denn
• Wissen Sie bereits, was Sie am nächsten Tag in ihrer Freizeit vorhaben?
• Wissen Sie - einmal vorausgesetzt, Sie haben morgen Zeit - welchen Film -   sie morgen sehen wollen?
• Würden Sie sich bereits heute festlegen und eine Kinokarte für morgen   kaufen?

Die Kunden entscheiden immer spontaner, wie sie ihre Freizeit gestalten wollen. Dies macht sich auch auf dem Videomarkt deutlich bemerkbar. Dazu kommt, dass Video schauen häufig ein "Schlechtwettervergnügen" ist. Und wie das Wetter am Sonntag ist, sieht man eben erst auch am Sonntag. Aus Sicht der Kunden ist es eine Zumutung, von ihm eine Vorplanung der Freizeit am Wochenende zu verlangen.[zurück]


Wer leiht sonntags Videos?

Sonntagsleiher sind im Vergleich zu Kunden an anderen Tagen eher weiblich, kommen aus größeren Haushalten und sehen einen Film mit mehr Personen. Der Videofilm am Sonntag ist also etwas was die Familie gemeinsam tut und somit ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Außerdem kommen am Sonntag ganz neue Kunden(schichten) in die Videothek, d.h. etwa 30 Prozent der Sonntagskunden besuchen sonst nie eine Videothek, da ihnen wochentags dazu die Zeit fehlt. [zurück]


Stört die Sonntagsöffnung die Feiertagsruhe?

Die Kirchen haben natürlich Angst vor eine Aushöhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes. Diesem kommen wir entgegen, indem wir die Öffnung erst ab 13 Uhr, also nach dem Kirchgang, wünschen. Als die Sonntagsöffnung in den 80er Jahren noch allgemein erlaubt war, tolerierten die Kirchen zudem die Sonntagsöffnung. [zurück]


Kann die Sonntagsöffnung dieselbe Forderung weiterer Branchen nach sich ziehen?

• Andere Branchen sind anders als Videotheken an das Ladenschlussgesetz   gebunden, das die Sonntagsöffnung verbietet. Videotheken sind kulturelle   Dienstleistungsunternehmen, für die dieses Gesetz nicht gilt.
• Nach der Gesetzesänderung in anderen Ländern hat es keine Versuche von   Trittbrettfahrern gegeben, auch die Sonntagsöffnung zu erhalten. [zurück]


Können bei einer Gesetzesänderung nicht auch andere Videofilmvertreiber wie z.B. Buchläden die Sonntagsöffnung fordern?

Beim Kauf eines Videos kommt es nicht darauf an, ob dieser einen Tag früher oder später gekauft wird, weil er auf Dauer beim Käufer verbleibt. Videotheken bieten dagegen Videos zur spontanen Entleihe an. [zurück]


Nimmt die Sonntagsöffnung Arbeitnehmern den freien Sonntag?

Die Mitarbeiter arbeiten sonntags freiwillig. Aus den bisherigen Erfahrungen wissen wir, dass etwa je Videothek ein neuer Job geschaffen wird, davon sind etwa ein Drittel Vollzeitstellen. Wir leisten damit unseren Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit. Für Hessen bedeutet dies, dass 1.900 Arbeitsplätze gesichert und weitere 300 geschaffen werden können. [zurück]


Wer arbeitet sonntags in den Videotheken?

In Videotheken sind meistens junge Leute beschäftigt. Etwa die Hälfte der Arbeitsverhältnisse sind Aushilfsbeschäftigungen von Studenten oder Mitarbeitern, die sich neben dem normalen Beruf etwas dazu verdienen wollen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es kein Problem ist, für den Sonntag Mitarbeiter zu finden. Insoweit wird auch niemand "zwangsverpflichtet". Eher das Gegenteil ist der Fall. Arbeitszeiten, die nicht mit anderen Verpflichtungen kollidieren, verbunden mit einem häufig gezahlten Sonntagszuschlag, führen eher zum Kampf um diese Arbeitszeiten. [zurück]


Wollen die Videotheken nicht einfach nur mehr Umsatz erzielen?

Jein. Natürlich wollen die Videotheken wie auch andere Branchen erfolgreicher sein. Letztendlich geht es aber darum, dann geöffnet zu haben, wenn der Kunde uns braucht. Das spontane Freizeitverhalten der Kunden bringt die Videotheken dazu, die Gleichberechtigung mit anderen Spielfilmvertreibern zu fordern. [zurück]


Nutzt die Sonntagsöffnung nicht nur den großen Videotheken und schadet sie nicht eventuell den kleinen?

Nein. Im Vergleich zu anderen Märkten ist die Videobranche noch sehr von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Größe des Betriebes für den Erfolg der Sonntagsöffnung keine Rolle spielt. [zurück]


Wieso sorgt die Sonntagsöffnung für mehr Wettbewerbsgerechtigkeit?

Dem Filmmarkt stehen durch neue TV-Angebote, Video on demand und das Internet große Umwälzungen bevor. Wo die Videotheken in fünf bzw. zehn Jahren stehen werden, wissen wir nicht. Allerdings sind wir zuversichtlich, uns einen Teil des Marktes erhalten zu können, wenn wir gleiche Chancen wie unsere Mitbewerber erhalten. Dies ist leider momentan nicht der Fall. Internationale Internetfirmen, das Pay-TV von Premiere World und zunehmend lokale Kabelnetzbetreiber dürfen ihr Angebot auch am Sonntag dem Kunden unterbreiten. Der kleinen mittelständischen Videothek, die vor Ort einige Arbeitsplätze schafft, wird es verboten. [zurück]